Eine halbstündige Doku im Fernsehen hätte es meiner Meinung nach auch getan...
Man erfährt eine Menge aus dem Leben einer aus dem Libanon stammenden Familie, die in Berlin-Neukölln wohnt. Die Familie wurde offenbar einige Monate mit der Kamera begleitet. Es kommt gut und verständlich (wenn man denn das oft ziemlich genuschelte "Neukölln-Deutsch" versteht...) rüber, was für eine Belastung es darstellt, permanent von Abschiebung bedroht zu sein in einem Land, das man als seine - einzige - Heimat kennt. Trotzdem bleiben manche Lücken in der Geschichte, und ich muss sagen, es ist echt nicht die Art von Film, die ich eigentlich im Kino sehen will. Dieser Film verzichtet komplett auf eine zusätzliche Story a la "Ein Sommer in New York" und ist eben wirklich rein dokumentarisch.
Was die Sache für unser Sneak-Publikum natürlich schon besonders interessant machte, war, dass vermutlich jeder Besucher dieser Vorstellung die gezeigten Orte recht genau kannte. Ein allgemeines Gelächter erhob sich denn auch, als bei einem Kameraschwenk durch die Straßen dann genau das Kino zu sehen war, in dem wir gerade saßen :-)
Insgesamt:
Interessant? Ja.
Ansprechend? Durchaus.
Für Nekölln-Kenner etwas Besonderes? Definitiv.
Ein Film fürs Kino? Eigentlich nicht wirklich.
"Der Opfer"
oder: "Welche Soßen gibt es denn für den Döner ?"